Land Hessen gibt grünes Licht für ESWE Verkehr

Innovationsprojekt „ESWE-INOS“ wird mit 150.000 Euro gefördert

Rund 150.000 Euro erhält ESWE Verkehr als Fördermittel für das Projekt ESWE-INOS. Die Abkürzung steht für ESWE Innovative Ladeinfrastruktur für On-Demand-Shuttle-Verkehre. Ziel von ESWE-INOS ist die Umsetzung einer intelligenten Ladeinfrastrukturlösung samt Integration eines systemübergreifenden Energiemanagements. Dabei kommt ein innovativer Ausschreibungsansatz auf Basis der Lebenszykluskosten zum Einsatz.

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Der Mobilitätsdienstleister der Landeshauptstadt Wiesbaden, ESWE Verkehr, erhält die Zuwendung im Rahmen des Programms „Förderung der Elektromobilität“. Die Fördermittel werden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen bereitgestellt. Mit der Abwicklung der Innovationsförderung ist die Hessen Agentur als Projektträger betraut.

ESWE Verkehr in stärkster Umbruchphase der Unternehmensgeschichte

Die ESWE Verkehrsgesellschaft ist in der stärksten Umbruchphase ihrer Geschichte. Das hängt auch zusammen mit dem Ziel, Dieselfahrverbote in Wiesbaden zu vermeiden. Dafür wurde 2018 der Green City Masterplan WI-Connect aufgestellt, dessen Maßnahmen in den 2019 aufgestellten Luftreinhalteplan der Landeshauptstadt integriert sind. Darin sind eine Reihe bundesweit einzigartiger Maßnahmen enthalten, wozu die komplette Umstellung der Fahrzeugflotte von ESWE Verkehr auf lokal emissionsfreie Antriebstechnologien gehört. Ergänzende, nachhaltige Mobilitätsangebote sind zudem ein übergeordnetes Projektziel, die mit leistungsfähiger und langlebiger Ladeinfrastruktur kombiniert werden. Nur durch die Reduktion von Luftschadstoffen und Lärm und durch stetige Optimierung des Angebots kann die Nachhaltigkeit des ÖPNV in Wiesbaden gestärkt werden. ESWE Verkehr hat mit Unterstützung durch das Land Hessen bereits viele Meilensteine der Elektrifizierung erreicht.

Tarek Al-Wazir, hessischer Verkehrsminister, kommentiert: „Der Öffentliche Nahverkehr der Zukunft wird nicht mehr allein auf starren Fahrplänen basieren. Digitale Technologien, Smartphones und künstliche Intelligenz, machen neue, flexible Angebote „on demand“, also auf Abruf möglich. Sie ergänzen die klassischen Bus- und Straßenbahnlinien. Als weitere attraktive Alternative für Autofahrer und Autofahrerinnen werden sie dazu beitragen, Innenstädte vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten. Die Wiesbadener ESWE Verkehr hat sich mit großem Ehrgeiz auf den Weg in ein klimafreundliches Mobilitätssystem gemacht. Dabei kann sie auf Unterstützung des Landes setzen.“

Im Rahmen des Projekts soll ein intelligent steuerbares Schnellladesystem realisiert werden. Es berücksichtigt lokale Stromnetzkapazitäten, ist vernetzend gesteuert in allen Bereichen und ermöglicht so einen zuverlässigen und nachhaltigen Betrieb der angeschlossenen Fahrzeugflotte. Der Innovationsanteil von ESWE-INOS beruht außerdem auf einem iterativen Beschaffungskonzept, welches im Auswahlprozess den maximalen Nutzwert und die Leistungsfähigkeit des Marktes für die zu beschaffende Ladeinfrastruktur (LIS) berücksichtigt. Diese bewertet sie nach den Gesamtkosten über die Lebenszeit hinweg. Die Kosten setzen sich aus den Anschaffungskosten des Gesamtsystems, den Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen und den täglichen Energieverbrauchskosten samt den leistungsabhängigen Netzentgelten zusammen, wobei bei allen Komponenten die Gesamtlebenszeit der LIS berücksichtigt wird.

Das geplante Ausschreibungskonzept ist im Markt bisher einmalig. Es bietet die Möglichkeit, Ladeinfrastruktur als ganzheitlich-kostenminimierendes Gesamtsystem zu beschaffen, welche in umfassender Weise konstruktiv und von den dauerhaften Einsatzparametern leistungsfähig ist und ressourcenschonend bleibt. Aufgrund dieses ganzheitlich-integrierten Betriebs- und Beschaffungsansatzes wurde das Innovationsprojekt ESWE-INOS für förderwürdig erachtet. Die Projekterkenntnisse sollen als Best-Practise-Beispiel in einem Handlungsleitfaden zur Beschaffung von lebenszykluskosten-basierter Ladeinfrastruktur zusammengefasst werden. Sie könnten als Entscheidungshilfe für Ladeinfrastrukturprojekte anderer Fahrzeugflotten-Betreiber genutzt werden.

Hessen Agentur als Lotse durch die Innovationsförderung

„Als Expertinnen und Experten in der Beratung und Betreuung von geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten freuen wir uns, das innovative Vorhaben ESWE-INOS von Beginn an begleiten zu können. Es ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Technologiestandort Hessen zu stärken und den ÖPNV noch zukunftsfähiger zu machen“, erläutert Folke Mühlhölzer, Vorsitzender Geschäftsführer der Hessen Agentur. „Als Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes koordinieren wir seit 2008 nun über 1.000 Innovations- und Nachhaltigkeitsprojekte aus Wirtschaft und Wissenschaft.“ Das Team der Innovationsförderung betreut Unternehmen, Hochschulen und Kommunen von der ersten Projektidee bis zur erfolgreichen Umsetzung. Die Hessen Agentur ist Projektträger und Ansprechpartner für mehrere Förderprogramme des Landes.

Umsetzung der Projektergebnisse und Anwendungsgebiete

„Unsere Vision – null Emission. Unter diesem Motto verfolgen wir als umfassender Mobilitätsdienstleister das Ziel, unsere Landeshauptstadt Wiesbaden und die umliegende Region noch nachhaltiger zu gestalten. Das Projekt ESWE-INOS ist dabei ein weiterer Meilenstein“, erklärt Jörg Gerhard, Geschäftsführer von ESWE Verkehr.

Mit dem Projektabschluss sollen folgende Ergebnisse erreicht und geteilt werden können: Fahrzeugladeprozesse sind digitalisiert und werden von der zentralen und neuen Software gesteuert. ESWE-INOS hat das Potenzial, eine über den ÖPNV hinaus übertragbare Blaupause für die Nutzung batterieelektrischer Anwendungen bereitzustellen. Zielgruppen dafür können sein: Mobilitätsdienstleister, Verkehrsunternehmen, Flottenbetreiber, Fahrzeughersteller, Anbieter von Ladeinfrastruktur, Energieversorger, Ingenieure, Architekten, Tiefgaragen- & Parkhaus-Eigentümer und viele mehr.

Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 1006/21-08) wird aus Mitteln des Förderprogramms Elektromobilität in Hessen gefördert.

Mehr Informationen zum Förderprogramm Elektromobilität

Quelle: ESWE Verkehr, Pressemeldung vom 11.06.2021

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