Neuental, Bad Zwesten, Borken, Jesberg und Wabern erhalten 2,25 Millionen Euro aus Förderung smarter Kommunen im Programm „Starke Heimat Hessen“

„Smarte Projekte sind Grundstein für eine digitale Zukunft im ländlichen Raum“

Schwalm-Eder-Kreis. Intelligente Anwendungen und Datenplattformen sollen zu besseren Dienstleistungen und transparenteren Informationen für Bürgerinnen und Bürger führen. Gleichzeitig sollen die Verwaltungen durch digitale Arbeitsabläufe noch effizienter werden. Neuental, Bad Zwesten, Borken, Jesberg und Wabern haben daher eine gemeinsame Förderung für das Projekt „Smarte Region Schwalm-Eder-West – Land kann digital!“ beim Land Hessen beantragt – mit Erfolg. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute virtuell die Zusage über knapp 2,25 Millionen Euro zur Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ an die Bürgermeister der fünf Kommunen überreicht.

„Die fünf Kommunen zeigen, wie man eine Region smart machen und den Grundstein für eine digitale Zukunft im ländlichen Raum legen kann. Smarte Lösungen erhöhen Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Hier müssen lokale Handlungsansätze mit Digitalisierungskonzepten und Strategien auf Landes- und Bundesebene ineinandergreifen“, sagte Digitalministerin Sinemus. „Wir als Hessische Landesregierung unterstützen vielfältig, um gleichwertige Lebensbedingungen in urbanen und ländlichen Regionen zu haben. Wir wollen smarte und starke Städte und Regionen, damit Hessen dank Digitalisierung noch lebenswerter und attraktiver wird.“

Die fünf Kommunen, die schon länger in Form eines interkommunalen Zweckverbands zusammenarbeiten, haben sich für die nächsten zwei Jahre gleich mehrere Projekte überlegt, um smarte Lösungen in ihren Gemeinden zu implementieren. Zum einen soll flächendeckend die elektronische Aktenführung eingeführt werden, um papierlos und medienbruchfrei arbeiten zu können – sowohl innerhalb der jeweiligen Verwaltung als auch im Austausch mit Externen. Beim zweiten Teilprojekt sollen Lärm und Feinstaub nahe der vielbefahrenen Autobahnen und Bundesstraßen gemessen werden. Dadurch soll die Belastung aufgezeigt werden und auf Basis einer fundierten Datengrundlage der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern geführt werden. Mit dem Einkauf von Floating Car Daten sowie dem Einsatz von Verkehrskameras sollen drittens eine Datengrundlage für das Verkehrsaufkommen in den Kommunen geschaffen werden, mittels der Live-Auswertungen möglich sind, die beispielsweise bei der Suche nach Parkplätzen oder der Verkehrslenkung hilfreich sind. Im Bereich Smart Energy wollen die fünf Kommunen zum einen intelligente Straßenbeleuchtung anschaffen, um mittels Bewegungssensoren Energieverbräuche und Lichtverschmutzung zu reduzieren. Zum anderen sollen die kommunalen Liegenschaften mit Smart Metering und Smart Building-Hardware ausgestattet und an eine offene, urbane Datenplattform angeschlossen werden. Letztes Teilprojekt ist die Schaffung eines einheitlichen Online-Buchungssystems für kommunale touristische Angebote wie Schwimmbäder, Museen, Campingplätze oder Führungen und Veranstaltungen.

Bei allen Projekten steht neben den verwaltungsinternen Vorteilen auch der Nutzen für die Einwohnerinnen und Einwohner im Fokus. Daher bildet eine offene, urbane Datenplattform, auf der alle Daten zusammengeführt werden, die digitale infrastrukturelle Grundlage des Gesamtprojekts. Sie hilft sowohl intern als auch extern als Informationsquelle und schafft vielfach Transparenz. Zudem soll sie Basis für zukünftige Anwendungen bilden.

Dr. Philipp Rottwilm, Bürgermeister der federführenden Gemeinde Neuental: „Wir freuen uns, dass durch die Förderung ein Digitalisierungsprojekt dieser Größenordnung auch im ländlichen Raum möglich ist. Die Digitalisierung eröffnet uns in allen Segmenten neue Möglichkeiten und davon werden vor allem auch der ländliche Raum und unsere Bürgerinnen und Bürger profitieren. Mit der Smart-Region Schwalm-Eder-West gehen wir nun gemeinsam mit fünf Kommunen neue Wege.“


Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen.

Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Zudem können Kommunen darauf Anträge elektronisch bearbeiten – ein wichtiger nächster Schritt hin zur Volldigitalisierung der kommunalen Verwaltung. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren.

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.de.


Quelle:

Hessische Staatskanzlei
Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung
Pressestelle

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Telefon: +49 611 32 114222
E-Mail: pressestelle@digitales.hessen.de
Internet: www.digitales.hessen.de

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