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Digitales Hessen - Smarte Region
NEWSLETTER
Juli 2023
Liebe Smart Region-Community,

in den vergangenen Wochen gab es wieder einige Anlässe für Austausch und Vernetzung: Unsere bewährten „Erfas“ (Erfahrungsaustausche) zu den Themen „Kommunale Datenplattformen“ und „Innenstadt, Handel, Regionale Online-Marktplätze“ boten viel Raum für den Austausch von Informationen und Erfahrungen. Seit letzter Woche gibt es einen neuen Erfa „Klima, Energie, Wasser und Katastrophenschutz“. Zudem nutzten circa 50 hessische Kommunen das Format „Smart Region – kurz & bündig“, um sich einen allgemeinen Überblick über das Thema zu verschaffen.

Die Chancen, Möglichkeiten und Herausforderungen smarter Lösungen in Kommunen sind in Hessen weiterhin intensiv im Gespräch – und nicht nur das: Mehr und mehr Kommunen setzen diese Lösungen ein. Worauf es bei der Planung und Umsetzung solcher smarten Lösungen ankommt und was man alles berücksichtigen kann und sollte, lesen sie in unserem neuen Handlungsleitfaden „Smarte Kommunen und Regionen – Wege in die Praxis“, dessen Lektüre wir Ihnen sehr ans Herz legen möchten. Und unser Team hat einige dieser smarten Zukunftsorte besucht, um Eindrücke für Sie einzusammeln: Schauen Sie mal unseren neuen Kurzfilm an. Spannend!

Bereits seit längerem bieten wir Ihnen unsere bewährten Tools wie die Best-Practice-Datenbank und den virtuellen Marktplatz an. Tragen Sie sich hier gerne mit Ihren Projekten beziehungsweise Lösungen ein – oder aktualisieren Sie einen vorhandenen Eintrag.

Und aktuell startet eine neue Förderrunde. 73 innovative Projekte wurden seit 2021 über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ auf den Weg gebracht. Mit dabei sind Kommunen aus allen Regionen Hessens, von der Großstadt bis zur kleinen Landgemeinde. Kommunen, die ebenfalls interessante smarte Projekte haben, können noch bis 28. August 2023 ihre Projektskizzen einreichen. Weitere Informationen gibt es hier.

Für die heutige Ausgabe des Newsletters haben wir uns ein großes Thema gewählt: Smart City und Nachhaltigkeit – Schwerpunkt des letzten Kongresses „Digitale Städte – Digitale Regionen“. Einige von Ihnen sind mit spannenden Projekten gestartet, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: In den etablierten kommunalen Handlungsfeldern nachhaltiger werden. Was heute bereits möglich ist, wie der Hessische Rechnungshof das Thema einordnet und wie die Stadt Bad Nauheim durch Smart Region-Lösungen nachhaltiger wird, lesen Sie in dieser Ausgabe.

Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre und ein paar sonnige Tage,

Ihr Team der Geschäftsstelle Smarte Region!
Leitartikel
Nachhaltig smart!
Wie digitale Lösungen nachhaltigeres kommunales Handeln ermöglichen
Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. In nahezu jedem gesellschaftlichen Teilbereich wird über Nachhaltigkeit gesprochen, werden Nachhaltigkeitsstrategien aufgesetzt und konkrete Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit geplant.

Auch im Smart Region-Bereich wird über Nachhaltigkeit diskutiert: Kommunales Handeln durch die Analyse von Daten besser verstehen und digitale Infrastrukturen mit diesem Wissen präziser und ressourcenschonender steuern; nachhaltiges Verhalten, beispielsweise die Nutzung alternativer Verkehrsformen oder die private Nutzung von Photovoltaikanlagen durch digitale Angebote attraktiver machen; über digitale Kanäle neue Formen der (Bürger-)Beteiligung schaffen.

Die Ansätze sind vielfältig. Wie das in Form konkreter smarter Lösungen aussieht, lesen Sie in diesem Artikel.
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Aus der Praxis
Smart-City-Technologie und klügere Entscheidungen für die nachhaltige Entwicklung einer Gesundheitsstadt
Stadt Bad Nauheim
Eine Innenstadt im Wandel, Parkanlagen, die sich an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen und veränderte Bedürfnisse der Menschen an Verkehr, Mobilitätsangebote und Planung. Bad Nauheim ist hessische Gesundheitsstadt und die Kliniken, Betriebe und Einrichtung dieser Branche sind bedeutsam für den Standort. Wie die menschliche Gesundheit hängt auch die Resilienz der Stadt davon ab, wie gut Entwicklungen früh erkannt werden und wie schnell die Wirksamkeit von Maßnahmen evidenzbasiert festgestellt wird.
Ganzheitlich nachhaltig steuern
Der Hebel auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadt, die ein gutes Leben für alle bietet und die vorhandenen Ressourcen gleichsam verantwortungsvoll einsetzt, ist ein ganzheitliches und abgestimmtes Vorgehen. Das Modell der Donut-Ökonomie visualisiert dieses Verständnis und das Zusammenspiel verschiedener Handlungsfelder übersichtlich. Es integriert die SDG’s (Sustainable Development Goals), bricht sie auf örtliche Ebene und ihre Handlungsmöglichkeiten herunter und bildet die konzeptionelle Basis für eine durchdachte Zielsetzung und Maßnahmenumsetzung in Bad Nauheim.
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3 Fragen an:
Dr. iur. Ulrich Keilmann
Direktor beim Hessischen Rechnungshof, Leiter der Abteilung Überörtliche Prüfung kommunaler Körperschaften
Nachhaltigkeit und Digitalisierung – Geht das zusammen?
Die bislang einzige einstimmige Entscheidung der Vereinten Nationen war, die 17 Nachhaltigkeits- und Entwicklungszielen (SDGs) zu verabschieden. Sie bilden ein magisches Dreieck aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen, die sich gegenseitig zu behindern drohen und Zielkonflikte produzieren. Entsprechend reicht es nicht mehr aus, rein inputorientiert die Ziele zu verfolgen und steuern zu wollen (Bsp. Förderung von E-Lastenrädern), um darauf zu hoffen, dass sich die gewünschten und richtigen Ziele (CO2-Reduzierung) schon einstellen werden. Diese Steuerungsart ist überholt. Das haben bereits die Neuen Steuerungsmodelle aus dem Ende des vergangenen Jahrtausends eindrucksvoll aufgezeigt.

Wir brauchen also auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) eine auf den Kennzahlen der SDGs basierende, zielorientierte (Haushalts-)Steuerung. Ohne Digitalisierung wird das aber nicht zu stemmen sein. Spätestens jetzt sollte die Bedeutung der Digitalisierung für alle unsere Lebensbereiche gesehen werden. Nicht zuletzt deswegen führt an der Digitalisierung kein Weg vorbei. Sie ist nicht nur Chance, sondern unabdingbar, um die 17 Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele überhaupt zu erreichen. Und Kommunen sind ein wesentlicher Teil des Erfolgs.

Konkret sollten Kommunen die selbstgesetzten Ziele beispielsweise zur Dekarbonisierung im Haushalt via Kennzahlen (z.B. bis 2035 klimaneutral zu sein) verankern. So kann transparent unter- und überjährig die Zielerreichung kontinuierlich verfolgt und ggf. nachgesteuert werden.
Prüfen Sie deswegen aktuell Smart Cities?
Ja, denn Nachhaltigkeit braucht ein gelebtes Verständnis für eine nachhaltige und integrierte Entwicklung in den Kommunen. Hier müssen alle (Mandatsträgerinnen und Mandatsträger wie auch Bürgerinnen und Bürger) mitgenommen werden. Smarte Technologien, wie zum Beispiel Smart Parking und Smart Waste, leisten für Smart Cities einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Insgesamt verbessern so digitale Techniken etwa die Energieeffizienz, leisten einen Beitrag, die Umwelt zu schonen und bieten damit einen fühlbaren Mehrwert für die Bürger.

Deswegen prüfen wir aktuell 16 hessische Städte und Gemeinden zwischen 10.000 und 50.000 Einwohnern unter dem Titel „Smart Cities – Digitale Kommunen“. Ein Ziel ist es, Best-Practice-Ansätze für die Schwerpunktthemen Digitalisierung / Infrastruktur, Energie / Umwelt, Gesellschaft, Mobilität abzuleiten, um daraus Erfolgsfaktoren für alle Kommunen zu entwickeln. Parallel könnte am Ende auch ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen stehen, der als Orientierungsrahmen für das Weiterentwickeln zur Smart City dienen kann. Das ist wichtig, da der Anspruch an eine Smart City über den gewünschten Umsetzungsstand zum Online-Zugangsgesetz bzw. der E-Government-Gesetze hinausgeht.

Smart City bedeutet auch, den Kommunalhaushalt smart zu steuern. Deshalb behandeln wir in unseren kostenfreien Beratungsworkshops seit jüngerer Zeit regelmäßig das Themenfeld der integrierten Haushalts- und Nachhaltigkeitssteuerung.
Können auf dem Weg zur Smart City auch kleine Kommunen mitgenommen werden?
Vielfach stellten wir fest, dass Kommunen einzelne IT-Projekte in unterschiedlichen Bereichen angehen und damit zwangsläufig ihre Digitalisierung unsystematisch voranbringen. Die Überörtliche Prüfung kommunaler Körperschaften empfiehlt den Kommunen grundsätzlich, die anstehenden digitalen Aufgaben in einer ämterübergreifenden Digitalisierungsstrategie zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. Das hilft auch den kleineren Kommunen, zu einer smarten und nachhaltigen Region zu werden. Auch wenn wir hier zusätzlich noch vor der Herkulesaufgabe stehen, die sich abzeichnende demografischen Entwicklung lösen zu müssen. Dennoch ist aus meiner Sicht die konsequente Digitalisierung DIE Lösungsoption.

Beispielsweise hat eine konsequent digitale Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) mit anderen (nicht unbedingt nur mit der Nachbarkommune) ausgesprochen viele Vorteile. Diese Strategie erlaubt auch kleinen, ländlichen Kommunen,
- Synergieeffekte zu heben (Stellen in Bezug zur Einwohnerzahl, gute Personalbetreuungs- und Abrechnungsquote zu realisieren u.v.m.),
- sinnvolle Vertretungsregelungen einzurichten sowie Rechtssicherheit und Wissenstransfer zu gewährleisten,
- flexibles Arbeiten zu ermöglichen (Work Life Balance) sowie Aufstiegsoptionen und Zukunftsperspektiven für die Mitarbeiter zu schaffen,
- die eigene Arbeitsattraktivität zu steigern und die eigene Verwaltung zu modernisieren, um unter anderem auch für junge Menschen attraktiver zu sein sowie aktiv die eigene Zukunft zu gestalten und damit auch politisch positiv zu wirken und
- ganz nebenbei zukunftsorientiert aufgestellt zu sein sowie smarte und nachhaltige Ziele verfolgen zu können.

Letztlich bietet die Digitalisierung hin zu einer Smart City die große Chance, den heutigen Herausforderungen, wie dem Arbeits- und Fachkräftemangel, der Inflation und den kommunalen Transformationsanforderungen in einer sich stetig verändernden Welt erfolgreich begegnen zu können.
Donnerstag
Smartphone-Kino: Kleine Kamera, große Wirkung
Eschwege
Mittwoch
Smart Region - kurz und bündig
Online
Geschäftsstelle
Smarte Region Hessen:

Hessisches Ministerium
für Digitalisierung und Innovation

Georg-August-Zinn-Str. 1
65183 Wiesbaden

Telefon: 0611 3211 4284
E-Mail: info@smarte-region-hessen.de
Internet: www.smarte-region-hessen.de

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