Zweite Beiratssitzung im Projekt "LESS is more" – Update zur klimo-App

Am 7. Dezember kam der Beirat des Projektes mit den Beteiligten der Projektpartner zum zweiten Mal zu einer Online-Veranstaltung zusammen. Nach der Begrüßung und Vorstellungsrunde der Teilnehmenden wurden aktuelle Entwicklungen im Projekt „LESS is more“ geschildert.

Herzstück des Projektes ist die Entwicklung einer regionalen App, in der Nutzerinnen und Nutzer ihre individuellen CO2-Emissionen erfassen können. Die App wird kontinuierlich die Auswirkungen des eigenen Handelns zurückmelden. Anhand dieser wird ein jährliches Reduktionsziel ermittelt. Im Einklang mit den Klimazielen der Stadt Kassel wird dieses im Laufe der Zeit kontinuierlich verschärft.

Bisher wurden der Projektbeirat gegründet, eine Corporate Identity entwickelt und der Name der App festgelegt: Sie wird klimo heißen, was sich von Klimamonitor ableitet. Eine Zielgruppenanalyse wurde bereits durchgeführt und erarbeitet, wie der CO2-Fußabdruck berechnet werden soll. Darüber hinaus wurde das Grundgerüst der App entwickelt und mit allen Projektpartnern abgestimmt.

In der Beiratssitzung wurde nun das Logo der App sowie das Corporate Design des Projekts vorgestellt. Vorschläge für einen Slogan wurden genannt und aufgezeigt wie sich der Beirat in App und Website einbringen kann, um seine Unterstützung sichtbar zu machen.

Nachfolgend wurde erstmals die Beta-Version der App präsentiert und zukünftig geplante Features erläutert. Das Onboarding, wie der persönliche Einstieg in die App gelingt, wurde gezeigt und aus welchen Elementen der verschiedenen Lebensbereiche sich der CO2-Fußabdruck berechnet. Der mögliche Detailierungsgrad der Berechnung auf verschiedenen Ebenen wurde anhand der Anwendung verdeutlicht.

Durch gemeinschaftliche Aktionen und Wettbewerbe sollen sich die Nutzerinnen und Nutzer auch untereinander anspornen, den CO2-Austoß ihres Stadtteils oder der ganzen Stadt zu verringern. Hier wurde erläutert, was mit individuell vorgeschlagenen Aktionen und Wettbewerben, den sogenannten Challenges, möglich ist. Diese sollen für langfristige Gewohnheiten und kurzfristige Aktionen gelten. Darüber hinaus kann der individuelle Fußabdruck verbessert werden und eine persönliche Zeitplanung möglich sein. Es werden jeweils zusätzliche Informationen und Wissenswertes zu den Themen abrufbar sein, lokale Projekte können über die von ecocrowd für das Projekt erstellte Crowdfundingplattform https://klimo.ecocrowd.de angelegt beziehungsweise unterstützt werden.

Das Design der App und die Inhalte stießen auf breiten Zuspruch, auf folgende Maßnahmen wurde sich geeinigt:

  • Die App wird im Rahmen der Projektlaufzeit kostenfrei allen Bürgerinnen und Bürgern von Kassel zur Verfügung stehen.
  • Datenschutz wird gewährleistet: die Daten, die für die Forschung verwendet werden, werden anonymisiert.
  • Möglichst viele Initiativen aus Kassel sollen eingebunden werden. Eine Vorstellung auf dem Tag der Erde ist möglich.
  • Da der Bereich Konsum sehr vielschichtig ist, wird gerade noch ausgearbeitet, was als Datengrundlage dienen soll.
  • Virtuelle Belohnungen werden geplant, wie z.B. ein Avatar oder Coupons bei regionalen Partnern.
  • Es ist geplant, dass die Empfehlungen mit den Eingaben im Fußabdruck korrelieren.
  • Nutzerfreundlichkeit wird großgeschrieben. Vieles aus der App soll sich teilen lassen. Auch Challenges oder individueller Fortschritt sollen über Social Media geteilt werden können.

Im Anschluss an die Diskussion stellte das Fraunhofer IEE die Ideen zur CO2-Uhr, dem Reduktionspfad und einer Klimaskulptur vor. Mit der CO2-Uhr soll der Erdüberlastungstag in Vergleich zu Deutschland und zu Kassel gesetzt werden. Dadurch wird der Wettbewerbsgedanke gestärkt und über den kompetitiven Ansatz die Dringlichkeit aufgezeigt seinen persönlichen Fußabdruck zu reduzieren. Es wurde außerdem erläutert, wie ein persönlicher Reduktionspfad bis zum Jahr 2030 aussehen kann und dabei auf die Unterschiede zwischen langfristiger und kurzfristiger Reduktionsentwicklung eingegangen.

Bei den Planungen zu einer partizipativen Klimaskulptur arbeitet das Projektteam mit der Kunsthochschule Kassel zusammen. Es ist geplant durch Kurbeln an verschiedenen Standorten Licht zu erzeugen. Der leuchtende Mittelpunkt in der Innenstadt sollte eine ästhetische Anmutung haben.

Das Treffen endete mit einem Ausblick auf das Jahr 2022 und den Möglichkeiten sich in das Projekt einzubringen. In seinem Schlusswort fasste Herrn Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer House of Energy, zusammen: "Es kommt auf die Visualisierung an, welche zeigen soll, wo jeder Einzelne steht. Die Menschen mitzunehmen und ihnen etwas anzubieten, steht im Fokus des Projekts und der App. Die App schlägt damit eine Brücke zur Wirtschaft, zu Produkten und Angeboten. Eine Verstetigung und Übertragbarkeit auf anderen Kommunen ist geplant."

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