„Prozesse werden effizienter, Ressourcen geschont und der Komfort erhöht“
- Digitalministerin überreicht 1,4 Millionen Euro für Ausbau der Smart City-Aktivitäten in Bad Homburg
- QR-Codes ermöglichen Einblick in Historie
Bad Homburg. Die Kommunen Bad Homburg, Friedrichsdorf und Wehrheim haben in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mehrere Projekte zur Digitalisierung der Kommunen umgesetzt. Dazu zählen unter anderem digitale Stadtrundgänge, generationenübergreifende Digitalisierungskurse sowie als Basis eine Datenplattform. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat sich heute über die Umsetzung des mit 1,9 Millionen Euro vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ unterstützten Projekts „Digital und smart den Limes überwinden“ informiert. Zudem hat sie einen Förderbescheid über knapp 1,4 Millionen Euro an Bad Homburgs Oberbürgermeister Dr. Alexander Hetjes für das Projekt „Digitale Stadt und Infrastruktur“ überreicht, mit dem der Weg zur Smart City fortgesetzt wird.
„Es freut mich zu sehen, dass mit der Zusammenarbeit aus Stadt und Land, Vorder- und Hintertaunus, ein Grundstein im Bereich Smart City gelegt wurde, auf dem die Kommunen mit zukünftigen Projekten aufbauen können. Mit dem neuen Förderprojekt geht Bad Homburg den konsequenten nächsten Schritt, um Prozesse noch effizienter zu gestalten, Ressourcen zu schonen und den Komfort für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen“, sagte die Ministerin.
Beim Besuch der Ministerin demonstrierte Chief Digital Officer Michaela Pfeifer unter anderem, wie das Kurhaus in Bad Homburg einst und heute aussah und wie das Leben zur Zeit des Baus ausgesehen hat. Das Kurhaus ist eine von 44 Sehenswürdigkeiten in der Stadt, dessen Historie Besucherinnen und Besucher künftig mittels eines QR-Codes lebendig werden lassen können. Es sind jeweils interaktive Inhalte und weiterführende Informationen hinterlegt. Im Wehrheimer Wald wurde der Klimaerlebnispfad mit 15 QR-Codes an den Stationen ergänzt. Um die digitale Teilhabe in der Bevölkerung zu fördern, haben die drei Kommunen zudem die Stadtteil- und Familienzentren mit neuer Hardware ausgestattet, so dass digitale Services besser vor Ort genutzt werden können. Außerdem wurden Schulungen für unterschiedliche Zielgruppen und Themen angeboten und Kurzvideos zu Digitalisierungsthemen erstellt. Diese sind auf den Webseiten abrufbar, ebenso wie ein IT-Glossar. Weiterhin verbinden innovative Geocaching-Routen für unterschiedliche Zielgruppen alle drei Kommunen und laden zur aktiven Teilhabe ein. Ein weiteres in der Umsetzung befindliches Teilprojekt ist die Installation von Sensoren, unter anderem zur Hochwasserüberwachung, zur Baumbewässerung oder zur Messung der Passantenfrequenz. Basis dafür ist eine zentrale cloudbasierte Datenplattform zur Erfassung und Verarbeitung der Daten. Über ein Smart-City-Dashboard und themenspezifische Fachanwendungen sind diese Informationen für die städtische Verwaltung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger – benutzerfreundlich und visuell umgesetzt – einsehbar.
Auch mit dem neuen Förderprojekt „Digitale Stadt und Infrastruktur“ sollen in Bad Homburg dank Digitalisierung Teilprozesse zusammengeführt und visualisiert werden. Bisher basierten zentrale Prozesse der Stadtplanung, Verkehrsmanagement und Informationsbereitstellung auf veralteten Technologien und isolierten Insellösungen, heißt es im Antrag. Ziel des neuen Projektes ist es daher, durch digitale Technologien die Stadtplanung, Mobilitätssteuerung und Bürgerinformation auf ein neues Niveau zu heben. Ein Teilprojekt dafür ist ein 3D-Modell der Stadt. Die Entwicklung des „Digitalen Zwillings“ soll eine virtuelle Repräsentation der Stadt schaffen, die als Validierungstool für die Stadtplanung, Verkehrssteuerung und Bürgerbeteiligung dient. Ziel ist es, eine datengetriebene Plattform zu etablieren, die Echtzeitinformationen bereitstellt und zukunftsorientierte Planungen beziehungsweise Simulationen ermöglicht. Zudem sollen Bürgerinnen und Bürger dank dieses Modells interaktiv mittels Augmented und Virtual Reality auf Informationen zu öffentlichen Einrichtungen, Parks und Veranstaltungen zugreifen können. Zweites Teilprojekt ist ein Smart Parking System. Das bestehende Parkleitsystem soll durch ein Rückvergütungssystem für den Einzelhandel und einen automatisierten Self-Service für Dauerparkende ergänzt werden. Ziel ist die Reduktion von Parksuchverkehr und die Förderung lokaler Geschäfte. Und drittens sollen digitale Anzeigetafeln an strategischen Punkten in Echtzeit über Verkehr, Parkplätze und Veranstaltungen informieren. Weiterhin umfasst das Vorhaben die Entwicklung eines neuen digitalen Fahrgastinformationssystems, das gleichzeitig die bestehenden Lösungen erweitert und in eine einheitliche Informationsplattform integriert wird.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Hetjes: „Die Digitalisierung bietet uns die große Chance, unsere Stadt zukunftsfähig, effizient und bürgernah zu gestalten. Mit dem Förderprojekt ‚Digitale Stadt und Infrastruktur‘ schlagen wir ein neues Kapitel auf: Wir verbinden moderne Technologien mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort – sei es durch smarte Stadtplanung, digitale Bürgerinformationen oder intelligente Mobilitätslösungen. Ich danke dem Land Hessen für die Unterstützung und freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnerkommunen den Weg zur Smart City konsequent weitergehen.“
Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Über die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm „Starke Heimat Hessen“ stellt das Land seit 2021 rund 16 Millionen Euro jährlich für kommunale Digitalisierungsvorhaben bereit. Bisher wurden beziehungsweise werden 125 Vorhaben mit einer Gesamtfördersumme von rund 99 Millionen Euro unterstützt. Seit 2025 ergänzt eine neue Förderlinie das Programm: Sie unterstützt die Nachnutzung erprobter, datenplattformbasierter Lösungen. Auch nicht direkt geförderte Kommunen profitieren über Formate des Wissenstransfers, etwa durch die Best-Practice-Datenbank oder Erfahrungskreise.
Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.de.
Quelle:
Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
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